Das Pilotprojekt zur Volkszählung von 1819
Der Ansatz des vom 1. Juni bis 31. Dezember 2006 arbeitenden Forschungsprojekts bestand in der Analyse und Interpretation des demographischen Wandels in Mecklenburg in einer breiten historischen Perspektive seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Im Projekt arbeiteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Historischen Instituts und des Instituts für Medienforschung / Arbeitsbereich Historische Geographie und Demographie der Universität Rostock, des Rostocker Zentrums zur Erforschung des Demographischen Wandels und des Fachbereichs Bauingenieurwesen an der Hochschule Wismar zusammen. Wichtige Kooperationspartner waren das Landeshauptarchiv Schwerin und das Stadtarchiv Schwerin. Das Projekt wurde gefördert aus HWP-Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Bundesrepublik Deutschland.
Inhalte und Schwerpunkte des Projekts
Das Pilotprojekt hat damit begonnen, eine – zunächst vor allem regional bezogene – historisch-demographische Forschung in Rostock zu etablieren, die in einer intensiven, interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Geschichtswissenschaft und Demographie sowie historischer Siedlungs- und Hausforschung bestehen soll. Konkret wurden innerhalb des Förderzeitraums bis zum 31. Dezember 2006 folgende drei Teilbereiche bearbeitet:
- Es wurde ein Internetportal „Historische Demographie“ aufgebaut, in dem zum einen die erarbeiteten Projektergebnisse veröffentlicht wurden und das zum anderen kontinuierlich zu einem Knotenpunkt für historisch-demographische Forschungen in Nord- und Mitteleuropa weiterentwickelt werden kann.
- Es wurden die Informationen zu ca. 65.000 Mecklenburgern aus der ersten Volkzählung im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin des Jahres 1819 in Datenbanken übertragen, über das Internet zugänglich gemacht, regional vergleichend ausgewertet und in einem Historischen Informationssystem aufbereitet.
- Es sollen künftig Konzepte für eine langfristige Etablierung der Historischen Demographie in Rostock entwickelt werden. Hierzu wurden die internationale Forschung aufgearbeitet, die regionale Quellenlage recherchiert, mittel- und langfristige Forschungsinteressen formuliert und nationale und internationale Kooperationspartner gesucht.