Modul 2: Die historische Entwicklung der Sterblichkeit in Mecklenburg

Universität Rostock – Institut für Soziologie und Demographie

Modulbeschreibung

Ziel des zweiten Moduls ist die Analyse der historischen Sterblichkeitsverhältnisse Mecklenburg-Vorpommerns. Für das bundesdeutsche Gebiet wurden bereits regionale Sterblichkeitsunterschiede gezeigt. Sollte sich auch für die Mecklenburgische Region zeigen, dass die Lebenserwartung im Vergleich zu anderen Gebieten bereits in der Vergangenheit gering war, könnte sich dies als sehr produktiv für das Verständnis und die Analyse heutiger Gegebenheiten erweisen.

Da es für die Zeit vor dem 20. Jahrhundert keine der heutigen Bevölkerungsstatistik vergleichbare Datenbasis gibt, kann ein solches Vorhaben nur durch ein Aufarbeiten und Verknüpfen verschiedenster Quellen und Indikatoren durchgeführt werden. Dabei schließen sich die Arbeiten direkt an die im Pilotprojekt Mecklenburg in der demographischen Transition des 18. und 19. Jahrhunderts erfolgten Vorarbeiten an. Dazu werden die Volkszählungsdaten mit entsprechenden Sterbefalldaten, die für einige Jahre vorliegen, in Verbindung gebracht und entsprechend ausgewertet. Für einen Vergleich der Sterblichkeits- und Gesundheitsverhältnisse werden vor allem die medizinisch-topographischen Atlanten ausgewertet, die ebenfalls während des Pilotprojekts aufbereitet und bezüglich ihrer Nutzbarkeit für historisch-demografische Arbeiten analysiert wurden.

Darüber hinaus sollen neue Datenquellen erschlossen werden (Kirchenbücher der Stadt Rostock und Begräbnislisten des Alten Friedhofs der Stadt Rostock), die weitere Indikatoren über die Mortalitätsbedingungen der mecklenburgischen Bevölkerung erbringen. Besonders interessant ist dabei die Verknüpfung der Sterblichkeitsentwicklung mit bereits existierenden Ausarbeitungen zu den Wanderungsbewegungen in Mecklenburg, da Auswanderungsregionen in der Regel immer eine höhere Sterblichkeit aufweisen als Zuwanderungsgebiete. Auch hier könnte ein in der Geschichte der Region verankerter Schlüssel für das Verständnis des heutigen Mortalitätsniveaus liegen.
 

Projektleiterin

Prof. Dr. Gabriele Doblhammer-Reiter

Wissenschaftliche Mitarbeiter

  • Andreas Dethloff M.A.
  • Marlen Toch M.Sc.